Bio-Bergbauernhof Sonnengund & Sennalpe Mitterhaus – gelebte Nachhaltigkeit
09.12.2025 - Geschrieben von Sabine Gross
In Bad Oberdorf aufgewachsen und schon als Schüler als Junghirte auf verschiedenen Alpen unterwegs – so begann der Weg von Bene Beßler, der schließlich in ein ganzes Leben für die Landwirtschaft führte. Nach dem Studium der Landwirtschaft übernahm er 2010 die Sennalpe Mitterhaus im Retterschwangertal, 2014 kam der Bauernhof in Vorderhindelang hinzu. Zwei Jahre später folgte die konsequente Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung – sowohl im Talbetrieb als auch auf der Alpe.
Heute bewirtschaften er und seine Partnerin Petra gemeinsam den Bio-Bergbauernhof Sonnengund in Vorderhindelang und parallel dazu die Bio-Sennalpe Mitterhaus im idyllischen Retterschwangertal. Ein eingespieltes Team, das mit Leidenschaft, Respekt vor der Natur und großem handwerklichem Können arbeitet.
Ein Alpsommer voller Aufgaben – und voller Leben
Die Tage auf der Alpe sind geprägt von Rhythmus und Vielseitigkeit. Bereits um fünf Uhr morgens beginnt der Tag mit dem Holen der Kühe von der Weide, gefolgt von Melken und Stallarbeit. Danach stehen Käseherstellung, die Versorgung von Alpschweinen und Kälbern, der Rundgang beim Jungvieh sowie die Kontrolle und Reparatur der Zäune an. Auch die Bewirtung der Gäste und das Verpacken und Ausliefern des Käses gehören dazu. Und wenn das Wetter passt, wartet im Tal zusätzlich die Heuernte.
Um 17 Uhr geht es erneut auf die Weide, um die Kühe zu holen, den Stall herzurichten und zu melken. Dann neigt sich der Tag langsam dem Ende zu, es geht früh ins Bett, denn der neue Tag wartet nicht.
Bio-Alpkäse – über offenem Feuer und mit viel Liebe gemacht
Der Alpkäse, der hier entsteht, ist ein echtes Stück Allgäu. Traditionell über dem offenen Feuer hergestellt, unverfälscht und mit großem handwerklichem Können. Die Kühe haben alle Hörner, fressen ausschließlich aromatische Kräuter auf den Alpweiden und geben wertvolle Heumilch. Die Milch wird nicht entrahmt – so kann der Käse sein cremig-würziges Aroma voll entfalten. Ein Genuss, der nach Natur, guter Pflege und echter Handarbeit schmeckt.
Glücksmomente im Bergsommer
Es sind oft die einfachen Momente, die unvergesslich bleiben: Der Augenblick, wenn ein Kälbchen geboren wird. Oder wenn man nach einem langen, arbeitsreichen Tag auf der Terrasse sitzt, die Stille des Retterschwanger Tals genießt und die Kühe zufrieden auf den umliegenden Weiden grasen sieht. Augenblicke, die zeigen, warum sich all die Mühe lohnt.
Regionale Partnerschaft – von Mensch zu Mensch
Die Zusammenarbeit mit Gastronomie und Hotellerie spielt eine zentrale Rolle. Kurze Wege, direkte Kontakte und echte Wertschätzung für regionale Produkte sind für den Betrieb wichtig. „Besonders schön ist es, wenn Hotelgäste über den Käse auf den Biohof aufmerksam werden und Interesse daran haben, mehr über die Alpwirtschaft zu erfahren“, so Bene Beßler.
Gäste, Wanderer und Radfahrer sind auf der Alpe übrigens jederzeit willkommen – sie sind ein wichtiges finanzielles Standbein und bringen Leben und Freude auf den Hof.
Nachhaltigkeit aus Überzeugung
Nachhaltiges und naturnahes Wirtschaften ist hier kein Trend, sondern gelebte Überzeugung. Jede wertschätzende Rückmeldung zu den Produkten und zur täglichen Arbeit schenkt neue Kraft – und bestätigt, dass echter Einsatz und Liebe zur Natur wahrgenommen und geschätzt werden. Gerade in Zeiten wie diesen ist das bedeutsam, denn eines ist klar: Diesen Weg wählt niemand, um reich zu werden, sondern weil er aus tiefstem Herzen kommt.
Und wir sagen, danke, dass wir unseren Gästen Eure Produkte anbieten können. Was wäre ein Allgäu-Aufenthalt ohne echten Allgäuer Käse.